Am 7. Mai ging es endlich wieder los mit der ersten richtigen Speedskating-Wettkampfsaison seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Sehr kurzfristig wurde im April bekannt, dass der Baden-Württembergische Inline Cup (kurz BWIC) 2022 doch stattfinden wird. Das nahmen wir erfreut zur Kenntnis und machten uns motiviert an die Anmelde- und Fahrtenplanung.
Für das erste Rennen ging es in das Land Lichtenstein in den Ort Ruggell, dort galt es einen Halbmarathon zu fahren. Die Strecke besteht aus einem Rundkurs durch den Ort und muss 10-mal absolviert werden. Die äußeren Rahmenbedingen waren von der Temperatur her mit ca. 15 Grad angenehm, allerdings war die Straße vom Regen noch nass. Im Rennverlauf trocknete diese jedoch immer mehr ab. Vom Speedteam Freiburg nahmen Jens Kohler, Wolfgang Schuler, Martin Schaller, Sascha Kessler und Silke Ziemiecki die längere Anfahrt auf sich, um am BWIC-Restart nach Corona teil zu nehmen.
Schnellster FT-ler war Neuzugang Sascha Kessler in einer Zeit von 37 Minuten, was den 13. Platz für ihn bedeutete. Insgesamt gingen 56 Skater in die Wertung ein. Das ist ein sehr guter Einstand, da er bisher in seiner Speedskating-Laufbahn fast nur an Bahnrennen teilgenommen hat. In dieser Saison kann Sascha wertvolle Erfahrungen bei den Straßenrennen sammeln, mit denen er in Zukunft sein Können noch besser einsetzen kann. Er selber war mit seiner Leistung nicht ganz zufrieden, was aber an seinen eigenen hohen selbst gesteckten Zielen liegen mag. Wir sind uns sicher, dass Sascha im BWIC gut mitmischen wird und freuen uns, dass er unser Team bereichert!
Jens, Wolfgang und Martin fanden sich nach dem Start in der gleichen Gruppe zusammen, was ein Vorteil ist, da sie sich gegenseitig unterstützen und zusammenarbeiten können. Jens und Martin übernahmen einen aktiven Part in der Gruppe und leisteten viel Führungsarbeit. Wolfgang der immer wieder mit Rückenschmerzen zu kämpfen hat, konnte trotzdem in dieser Gruppe mithalten, was für ihn eine gute Leistung ist. Im Rennverlauf versuchten Jens und Martin mehrere Ausreißversuche, leider ging keiner der anderen Speedskater mit, deshalb sparten sich die 2 Freiburger dann die Körner für den Zielsprint auf. Da hatte am Ende Routinier Jens die Nase vorne. Am Ende können alle 3 mit ihren Leistungen zufrieden sein. Jens, weil er nach dem Start eine heikle Kurvensituation richtig eingeschätzt hat und er trotz, den für ihn gefürchteten nassen Straßen, sicher durch den kurvenreichen Kurs gekommen ist. Auch Martin der schon länger bei uns ist, aber wegen Corona erst dieses Jahr seine erste richtige Wettkampfsaison fahren kann, hat es gleich geschafft mit Jens mit zu halten. Er ist hochmotiviert und mit vollem Einsatz dabei. Für ihn gilt auch wie für Sascha, dass er viel wertvolle Erfahrungen sammeln und bei weiteren Rennen mit Vereinskollegen in der gleichen Gruppe auch viel von unseren routinierten FT-Speedskatern lernen kann. Dass das Zusammenspiel von Routine und Unerfahrenheit trotzdem super funktionieren kann, haben Jens, Sascha, Martin und Wolfgang eindrucksvoll im Teamzeitfahren unter Beweis gestellt!
Silke Ziemiecki stellte sich auch dem BWIC-Restart, für sie war das erste Rennen in doppelter Hinsicht ein richtungsweisendes Ereignis. Aufgrund einer langwierigen, chronischen Erkrankung die langsam auf dem Weg der Besserung ist, galt es für sie heraus zu finden, wo sie leistungsmäßig steht und wie ihr Körper auf einen anstrengenden Wettkampf reagiert. Das war das erste Rennen seit Beginn der Erkrankung. Das erste Renndrittel absolvierte Silke zusammen mit einer weiteren Skaterin zu zweit. Die Führungsarbeit wurde gerecht geteilt. Dann konnte Silke sich leicht absetzen und fuhr den Rest des Rennes alleine bis ins Ziel. Was auch eine beachtliche Leistung ist, aufgrund Ihres Trainingsrückstandes. Silke weiß, dass noch viel Arbeit vor ihr liegt, um an vergangene Leistungen anzuknüpfen, aber für Sie war die beste Erkenntnis nach dem Wettkampfwochenende: dass trotz der Erkrankung Rennteilnahmen möglich sind, ohne dass dies negative Auswirkungen auf ihren Körper hat, wenn Training und Rennen mit genug Regeneration ausbalanciert sind! Das lässt sie zuversichtlich und motiviert weiter trainieren und mit Freude auf die restliche Saison blicken.
Gefreut hat sich Silke auch riesig mit Ihren Vereinskollegen über den sensationellen 3.Platz im Teamzeitfahren! Dabei mussten die Teams 2 Runden fahren und der 3. Skater eines Teams der über das Ziel fährt gibt die erreichte Zeit die in die Wertung geht. Die Teams werden leicht zeitversetzt auf die Strecke geschickt. Das Speedteam Freiburg schickte alle 4 Anwesenden auf die Strecke, so stand noch eine Reservefahrer zur Verfügung. Sascha machte vorne den Speed, behielt dabei aber super seine Mitfahrer im Blick, so dass alle anderen gut mithalten konnten. Das war für Sascha, Jens, Martin und Wolfgang das Highlight des Tages. Damit waren Sie hinter 2 Schweizer Teams auch das beste deutsche Team! Das bedeutet nach den ersten 2 Wertungsrennen (Halbmarathon und Teamrennen in Lichtenstein) bis zum nächsten BWIC-Rennen den 1. Platz in der Teamwertung für die FT-Herren-Speedskater! Ein Auftakt nach Maß!
Weitere Infos gibt es hier:
Homepage BWIC
Text: Silke Ziemiecki, Bilder: Bilder Rennen von Silke Ziemiecki; Bild Siegerehrung von Speedskatingvereien Lichtenstein