Am 11. Und 12. Juni fanden die Süddeutschen Meisterschaften in Grossbettlingen auf der 200m-Bahn statt. Diesmal starteten die ersten Freiburger Teilnehmer schon am Samstag, da fanden die Wettbewerbe für die Kinder statt. Aus der neuen Freiburger Nachwuchsabteilung starteten Clara und Maxim Kohler in den Schülereinsteigerklassen. Somit ging es für Jens Kohler und Trainer Sascha Kessler schon früher los als für den Rest der Erwachsenen FT-ler. Die 2 Kinder von Jens starteten in den Einsteigerklassen, um Erfahrung zu sammeln. Maxim musste zuerst einen Geschicklichkeitsparcours absolvieren, bei dem er mit seiner Leistung nicht zufrieden war. Bei den anschließenden Kurz- und Langdistanzen, konnte er aber mit zwei 5. Plätzen überzeugen. Seine Schwester Clara wurde bei den Cadetten Zweite. Wegen der Zusammenlegung der Einsteiger und Profiklasse im letzten Rennen, konnte Clara zum ersten Mal schauen wie es ist mit den besten Nachwuchsskatern aus Deutschland an den Start zu gehen. Am Ende des Tages konnten Maxim und Clara beide zufrieden sein, denn sie hatten die sich selber gesteckten Ziele erreicht: Maxim wollte nicht Letzter werden und Clara eine gute Zeit erreichen. Mit zunehmender Erfahrung werden die 2 ihren Weg gehen. Mit Trainer Sascha und dem stolzen Papa Jens an ihrer Seite können die Geschwister auf beste Unterstützung und Förderung bauen.
Am Sonntag reisten dann noch Wolfgang Schuler, Michael Hohl, Martin Schaller, Lars Rahmelow Junker, Manos Junker und Silke Ziemiecki an. Bei hochsommerlichen Temperaturen stellte sich im nach hinein der frühe Start der Rennen als Vorteil heraus, um so wenig wie möglich in der prallen Mittagshitze fahren zu müssen. Zudem wurde das Programm zügig durchgezogen, sowie bei den langen Distanzen etwas gekürzt und einige Altersklassen zusammen gestartet. Es mussten 3 Distanzen gefahren werden: 500m-Sprintausscheidung, 1000m und ein 3000m-Punkte-Rennen. Die Aktiven mussten anstatt 5000m-Meter-Punkte-Rennen wegen der Hitze nur 4000m-absolvieren zusätzlich zu den 500m und 1000 m Rennen.
Michael Hohl musste in der stark besetzten AK 60 sogar einen Vorlauf fahren, wo er sich für die Finalläufe qualifizieren konnte. Vor dem Punkterennen bekam Michael wichtige Tipps von Bahnexperte Sascha wie er taktisch vorgehen muss, um Punkte zu bekommen. Die Umsetzung gelang gut und Michael wurde bei dem Rennen Dritter. Am Ende holte Michael 2 x Bronze und 1 x Silber!
Silke war leider die einzige Teilnehmerin in ihrer Altersklasse bei den Frauen. Sie startete gemeinsam mit der auch einzigen Frau aus der AK 40. Diese war aber deutlich schneller, so dass Silke die Runden alleine ohne Windschatten fahren musste. Was bei ungewohnten überhöhten Bahnkurven auch anstrengend war. Sie nutzte das Ganze als Trainingseinheit, gab im Rahmen Ihrer Möglichkeiten trotzdem alles und fuhr tapfer alle 3 Rennen durch.
In der AK 40 der Herren traten 3 Freiburger an. Routinier Jens Kohler, Lars Rahmelow-Junker und Neuling Martin Schaller. Für Martin war das sein allererstes Bahnrennen. Dementsprechend aufgeregt war er, was man ihm im 500m-Sprintrennen auch anmerkte. Da wäre im Nachhinein mehr für ihn drin gewesen. Bei den 1000m setzte sich Martin gleich nach dem Start an die Spitze des Feldes und blieb auch dort, bis der Zielsprint eröffnet wurde. Hier schaffte er es sogar vor Jens zu bleiben und wurde hervorragender Dritter! Jens der von der Hitze am Vortag etwas mitgenommen war, konnte sich trotzdem im Feld behaupten und wurde über die 500 und 3000 m jeweils 3. Lars hatte das gleiche Motto wie vor ein paar Wochen in Homburg, nämlich möglichst lange am Feld dran zu bleiben. Das gelang ihm auch und somit ist er auf einem guten Weg zurück zu alter Stärke, da ihn er sich nach Erkrankungen im Wiederaufbau befindet. Leider war die Lizenz für Martin nicht rechtzeitig zur Süddeutschenmeisterschaft ausgestellt, so dass Martin offiziell nicht den 3. Platz vom 1000m-Rennen zugesprochen bekam. Aber wir alle fanden, er hat den 3. Platz super erkämpft und somit auch verdient. Folgerichtig hat ihm Jens der seinen 3. Platz bekam ganz kollegial die Medaille und die Urkunde geschenkt! Worüber sich Martin sehr gefreut hat, was ihn zusätzlich für die Zukunft weiter motivieren wird.
In der Klasse von Wolfgang Schuler waren 4 Skater am Start. Mit Kai Höfler und Martin May, hatte er starke Konkurrenz. Mit Martin May lieferte er sich spannende und knappe Sprintentscheidungen. In den Sprintdistanzen musste er sich ihm im Zehntelsekundenbereich geschlagen geben. Im 3000m-Punkte-Rennen hatte aber Wolfgang die Nase vorne. Am Ende hat sich Wolfgang sensationell 2 x Bronze und 1 x Silber gesichert.
In der Aktivenklasse der Herren war das Speedteam Freiburg mit Neuzugang Sascha Kessler und Rückkehrer Manos Junker vertreten. Manos hatte zuletzt immer wieder mit Erkrankungen und Verletzungen zu kämpfen. Wir haben uns sehr gefreut, dass er jetzt wieder langsam in das Wettkampfgeschehen eingreift und auch gleich wieder erfrischend gute Laune mit ins Team gebracht hat. Durch den Trainingsrückstand konnte er natürlich noch nicht mit halten in der sehr stark besetzten Aktivenklasse. Mit Phillip Hilgert fand er aber einen, der auf einem ähnlichen Niveau war und konnte mit ihm zusammen die Rennen fahren. Am Ende im Sprint musste sich Manos ihm knapp geschlagen geben. Bei dem 3000m-Rennen trat Phillip erst gar nicht an, was es Manos schwieriger machte, im Rennverlauf stieg Manos frustriert früher aus. Er braucht jetzt Geduld um wieder langsam Fuß zu fassen und wieder Kondition aufzubauen. Dass er über kurze Strecken immer noch sehr schnell sein kann, zeigte er später im Staffelrennen, wo er dazu beigetragen hat, dass dort das Finale erreicht wurde! Deshalb freuen wir uns, dass er wieder dabei ist und der Rest kommt mit der Zeit wieder automatisch.
Neuzugang Sascha Kessler (ehemals ERC Homburg) setzte sich bei der 500m-Sprintausscheidung wie auch über die 1000m gegen harte Konkurrenz aus Münster und Bernhausen mit viel Sprint-Enthusiasmus durch. Dabei ging es auf der Ziellinie bei hohen Geschwindigkeiten um die 50 km/h oft nur um wenige Rollenlängen, wie der Videobeweis verdeutlichte. Nur beim 4000m Punkterennen musste er dem Großbettlinger Lokalmatador Lorenz Mammen um 1 Sekunde bzw. mit Platz 2 den Vortritt lassen. Doch änderte am Gesamttitel nichts mehr. Mit der Meisterschaft für den süddeutschen Raum, der nach Verbänden bis Köln reicht, ging für den ehemaligen Nationalkader-Skater ein Traum seit Kindheit in Erfüllung, denn sehr oft endete er dabei auf dem undankbaren vierten Platz, so auch 2018 ebenfalls in der Skate-Hochburg Großbettlingen. Neben seiner eigenen Sportlichkeit wirkt der 22-Jährige auch längst mit seiner Trainerkompetenz bei den Freiburgern. Nicht zuletzt dank ihm landeten noch drei weitere Freiburger jeweils auf Platz 3: Michael Hohl (Ü60), Wolfgang Schuler (U60) und Jens Kohler (U50). Kessler trainiert auch die neu aufgebauten Nachwuchsgruppen der Wettkampfabteilung der FT, und auch diese erfreuten sich bereits an ersten Erfolgen bei Bahn- und Hallen-Rennen im Speedskating.
Zuletzt standen die Teamstaffel auf dem Programm. Freiburg meldete 2 Teams. Team 1 bestand aus Sascha, Rückkehrer Manos und Martin. Das Reserve-Team bildeten Wolfgang, Lars und Jens. Das war wichtig für den Fall, dass ein Team wegen eines Wechselfehlers ausscheiden sollte. Da 11 Teams an den Start gingen, gab es 2 Vorläufe. Team 1 konnte sich dank eines starken Endsprints von Sascha für das Finale der besten 6 Teams qualifizieren. Im Finale klappten auch alle Wechsel reibungslos, am Ende belegten die FT-ler im stark besetzten Finale den 5. Platz. Das gab wertvolle Punkte für die BWIC-Teamwertung, bei der auch nach Grossbettlingen das Speedteam Freiburg immer noch führt.
Die lange Anfahrt hat sich also gelohnt für die Freiburger Speedskater! Mit vielen Medaillen und neuen Erfahrungen im Gepäck wurde am Nachmittag gut gelaunt die Heimreise mit dem Vereinsbus angetreten. Alle freuten sich auf die Klimaanlage im Bus, dank dem vielen Gesprächsstoff verging die Fahrt wie im Flug.
Weitere Infos gibt es hier:
Homepage TSuGV Grossbettlingen, Bericht & Bilder SDM
Text: Jens Kohler, Silke Ziemiecki, Bilder: Joachim Lutz / Silke Ziemiecki