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Saison 2019/20
Es waren magere Wochen für die Affenbande und ihr gesamtes Umfeld. Die letzten Wochen der vergangenen Saison sind als Zeit des Frusts und der Ungewissheit, an deren Ende der sportliche Abstieg stand, in Erinnerung. Einige Zeit und viel harte Arbeit später die Erleichterung: Die Volleyball-Bundesliga vergibt eine Wildcard an die FT 1844. „Wir sind unheimlich dankbar für die Chance, uns weiter in der Liga zu beweisen.“, so der Coach Jakob Schönhagen. Mit der Erlangung der Wildcard ging die Arbeit in diesem Sommer für die FT-Verantwortlichen – allen voran Florian Schneider – aber gerade erst los. Neben einer Weiterentwicklung des Umfelds musste ein schlagkräftiges und konkurrenzfähiges Team zusammengestellt werden. Denn es steht fest: Die FT muss zeigen, dass sie in die Liga gehört und eine gute Rolle spielen kann.
Es ist angerichtet Der Kader der Affenbande steht mittlerweile. Chefkoch Florian Schneider hat dem Gericht Affenbande à la FT die ein oder andere frische Zutat beigegeben. Ziel war es, der Mannschaft neue Impulse zu geben und gleichzeitig einen festen Stamm zu halten. Mit Libero Jonathan Schönhagen, Zuspieler Rupert Scott sowie Mittelblocker Caleb Watson verstärken die FT 1844 drei junge, entwicklungsfähige und hungrige Spieler. „Wir sind stolz, dass wir jenseits eines Profivertrags ein Modell für diese Spieler gefunden haben. Sie können in Freiburg leben, arbeiten und Volleyball spielen.“, erklärt Jakob Schönhagen. Auf der anderen Seite werden Libero Oliver Morath und Zuspieler Marc Zimmermann die Affenbande aus verschiedenen Gründen verlassen. Herzlichen Dank für euren Einsatz auch an dieser Stelle.
Der Außenangreifer Max Meuter und Diagonalspieler Dominic Salomon werden weiterhin als Aushilfskräfte zur Verfügung stehen – wie Gewürze also, die im entscheidenden Moment dem Team noch etwas mehr Pepp verleihen können. Einige junge Spieler der FT haben derweil andernorts Begehrlichkeiten geweckt – auch in der 1. Bundesliga. Jakob Schönhagen dazu: „Wir setzen auf die Entwicklung junger Spieler, attraktives Volleyball und eine große Verbundenheit zum Verein. Es freut uns sehr, dass wir die Spieler trotz vieler Abwerbungsversuche von diesem Konzept überzeugen und behalten konnten.“ Unter dem Strich macht die Kaderzusammenstellung der FT richtig hungrig. Zu einer guten Grundlage an Spielern, die seit vielen Jahren mit Freiburg und der FT verbunden sind, kommen aufregende Spieler, von denen noch bedeutende Entwicklungsschritte zu erwarten sind.
Im direkten Umfeld der Affenbande gilt ebenfalls die Devise „fester Stamm und neue Impulse.“ Der oben bereits zitierte Coach Jakob Schönhagen und seine Assistenten Adnan Hadzimehmedovic und Dave Kurz bilden weiterhin das Trainerteam. Ergänzt werden sie durch die neue Athletiktrainerin Lena Zahn, deren Arbeit schon jetzt sichtbare Erfolge zeigt. Der Physiotherapeut Roland Weitschiess bleibt an Bord und wird durch zwei Kolleginnen verstärkt, um eine noch bessere Betreuung zu gewährleisten.
Mit Hunger, Demut und Balance
Die Affenbande hat etwas zu beweisen. Nach dem Verlauf der letzten Saison ist eine gewisse Demut vor der Aufgabe 2. Bundesliga angesagt. Zunächst stand harte Arbeit auf dem Programm. Insgesamt fünf Wochen ging es an die Grundlagen: Athletik, Technik und taktische Basics. Mitte August folgte nach einer kurzen Pause die heiße Phase der Vorbereitung. Trainiert wurde dann zweimal am Tag. Zahlreiche Testspiele gegen Teams aus Frankreich und der Schweiz sowie Erstligisten sollten die Affenbande hungrig auf die Bundesligasaison machen.
Es war ein straffes Programm, das die Affen hier absolvierten, und auch in der laufenden Saison bleiben die Anforderungen hoch. Den Spielern wird regelmäßig ein Spagat abverlangt zwischen ihrem Dasein als Amateure und den professionellen Anforderungen des Leistungssports. Wie bei der Ernährung, wo trotz allen Hungers eine gewisse Ausgewogenheit gefragt ist, gilt es hier die Balance zu finden zwischen Beruf, Privatleben und Volleyball. Um den Spielern dabei zu helfen, geht die Affenbande neue Wege: In dieser Saison kooperieren die Affen mit den Kickern vom Freiburger FC, bei denen sich ähnliche Problemlagen ergeben. „In unserem Pilotprojekt ‚Balance‘ geht es darum die Spieler besser in ihrer Lebenssituation abzuholen und ihnen zu ermöglichen, im Spiel einen freien Kopf und ein brennendes Herz zu haben. Nur dann können sie im Spiel auch die richtigen Entscheidungen treffen.“, erklärt Jakob Schönhagen.
Ab dem 21. September starten die Affen endlich in die neue Bundesligasaison. Bei aller demütigen Arbeit stehen die Zeichen dann auf Attacke. Durch viel Einsatz, hohe Qualität und eine gute Show wollen die Affen noch mehr Zuschauer als letzte Saison in ihre nagelneue Halle locken. Die spielerischen Zielsetzungen drücken den Freiburger Volleyballhunger aus: „Wir wollen modernes, attraktives und aufopferungsvolles Volleyball spielen, das nach vorne geht und nicht nur auf Sicherheit ausgelegt ist - keinen Angsthasen- sondern Powervolleyball!“, gibt Jakob Schönhagen die Losung aus. Neben den mannschaftlichen Zielsetzungen bleibt stets die persönliche Entwicklung der Spieler im Vordergrund. Der Druck, sich zu beweisen, ist groß – zumal die Liga sehr homogen ist. Überteams gibt es ebensowenig wie eindeutige Abstiegskandidaten. Mit einem qualitativ hochwertigen Kader und viel harter Arbeit hat die FT aber alle Chancen, eine gute Rolle zu spielen. Nach der mageren Zeit sind die Affen hungrig wie nie.