Direkt am ersten Spieltag der Regionalliga Südwest konnten die 1844 Freiburg Sacristans ein Ausrufezeichen setzen, indem sie die Reutlingen Eagles besiegten. Bereits im letzten Sommer hätten die American Footballer mit einem Sieg in Reutlingen die Meisterschaft besiegeln können, verloren jedoch knapp. Nachdem die Eagles sich über den Winter personell verstärkt hatten, indem sie Spieler aus höherklassigen schwäbischen Teams für sich gewannen, galt ihnen klar die Favoritenrolle in der diesjährigen Saison. Mit bedingungslosem Laufspiel und starker Verteidigung gelang den Sacristans am Wochenende jedoch ein 27:21 Auftaktsieg. Damit holten sie auch den „Purple Bowl“-Wanderpokal an die Dreisam. Dieser wurde als Zeichen der mehrjährigen Rivalität der beiden „lilanen“ Teams ins Leben gerufen.Die Partie, die zum ersten Mal im Seeparkstadion vor rund 700 Zuschauern und Zaungästen ausgetragen wurde, begann für die Freiburger rasant. Runningback Kolja Schmitt kämpfte sich durch die gegnerische Verteidigung und erzielte dabei konstant großen Raumgewinn. Nur selten musste Quarterback Luca Schler überhaupt einen Pass einstreuen. So schaffte es Schmitt früh in die Endzone zum ersten Touchdown und dem 7:0 (Extrapunkt Ryan Augier). Auch die Freiburger Verteidigung war wachsam: Defensive Lineman Nic Siebert schnappte sich einen fallengelassenen Ball der Reutlinger und trug ihn für einen weiteren Touchdown zurück (14:0, Extrapunkt Augier). Dadurch wachgerüttelt, drehten die Eagles im zweiten Viertel auf. Auch sie konnten zwei fallengelassene Bälle der Sacristans aufnehmen. Wenig später fiel durch einen kurzen Pass von Quarterback Mike Danowski der erste Touchdown mit anschließender Two-Point-Conversion zum 14:8. Kurz vor der Halbzeit fand Danowski dann seinen Wide Receiver Carl Sigloch in der Endzone, so dass die Eagles mit einer 14:15-Führung in die Halbzeitpause gingen. In der zweiten Hälfte marschierte der Freiburger Angriff um das Runningback-Duo Schmitt und Collins Kamara wieder los. Wenn die beiden einmal nicht weiterkamen, nahm Quarterback Schler gerne selbst die Beine in die Hand und brachte die Angriffslinie immer weiter in Richtung gegnerischer Endzone. Schließlich war es erneut Schmitt, der die Führung zum 20:15 (Extrapunkt nicht gut) wieder herstellte. Beim anschließenden Kickoff überraschten die Sacristans mit einem Trickspielzug und ergatterten den Ball selbst, anstatt ihn den Reutlingern zu überlassen. Davon beschwingt, erlief Runningback Kamara den Touchdown zum 27:15 (Extrapunkt Augier). Mühsam kämpften sich die Eagles im letzten Viertel noch einmal voran. Stück für Stück schoben sie sich über das Feld, gebremst von der Freiburger Verteidigung. Dabei ließen sie jedoch so viel Zeit von der Uhr laufen, dass nach ihrem Anschluss-Touchdown durch Fullback Luis List (27:21) nicht mehr genug Zeit für einen weiteren Angriff übrig blieb. Nach dem Abpfiff zeigte sich der Freiburger US-Head Coach Gray Levy sichtlich stolz: „Es freut mich besonders, einen so starken Gegner geschlagen zu haben – insbesondere nach der Herzschlagniederlage im letzten Jahr. Allerdings war dies auch nur das erste von zehn Spielen, sodass wir weiter an uns arbeiten müssen.“ Weiter geht es am 12. Mai gegen die Holzgerlingen Twister – dann wieder, wie gewohnt, im FT-Sportpark.Bericht: Julian Hauser / 22.04.2024